Chronik

Diese Chronik erfasst die Zeit von der Gründung bis zum 50-jährigen Jubiläum im Jahr 2010.

Bereits im Jahre 1951 wurde in Reichensachsen Tischtennis gespielt. Treibende Kräfte waren zu dieser Zeit unter der Federführung von Förster Fuchs die Sportkameraden Andreas Hilmes, Georg Hellwig und Karl Schlarbaum,, die trotz großer Schwierigkeiten mit der Beschaffung guter Tischtennistische den Spielbetrieb in der Gaststätte „Reichensächser Hof“ (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen heutigen Bürgerhaus)  in der Landstraße aufnahmen. Mit dem nötigen Ehrgeiz und Idealismus erreichte man schon nach kurzer Zeit eine beachtliche Spielstärke mit der man im Kreisgebiet überaus positiv auftrumpfen konnte. Nach drei Jahren erfolgreicher Arbeit kam der Tischtennissport jedoch nach Abgängen einiger Spieler wieder zum Erliegen.

Sechs Jahre ruhte der Tischtennissport nun in Reichensachsen, dann erwachte er 1960 zu neuem Leben. Eingehaucht vor allem durch den 19-jährigen Jürgen Beck, der als Schüler schon in der ersten Gruppe zu Beginn der 50’er Jahre aktiv war. „Von meiner Mutter bekam ich 1960 eine Tischtennisplatte geschenkt, auf der habe ich dann mit Wolfgang Krug gespielt“, erinnert sich Jürgen Beck, so erwachte sein Appetit auf das Tischtennisspiel wieder. Da auch die Männer der ersten Stunde Karl Schlarbaum und Georg Hellwig großes Interesse zeigten, war der Entschluss wieder aktiv zu spielen, schnell in die Tat umgesetzt.

Im „Geburtsjahr“ 1960 spielte die Gruppe zunächst noch unter dem Dach der Fußballabteilung des SVR, machte sich aber bald selbstständig mit Jürgen Beck als Abteilungsleiter, der dann rund 20 Jahre das Ruder in der Hand hielt, in dieser Zeit aber auch einer der aktivsten und stärksten Spieler war.

Die durch die Witterungsverhältnisse total verzogenen Tische wurden wieder aus der Garage des “Reichensächser Hofs“ geholt und für den Spielbetrieb in Stand gesetzt. Der rege Zuspruch, besonders im Jugendbereich, machte es erforderlich, dass man im Jahre 1961 mit dem Trainings- und Spielbetrieb in die gemeindeeigene Turnhalle wechselte.

In der Saison 1960 / 1961 spielte der SVR mit zwei Mannschaften in der B-Klasse. Die erste Mannschaft mit Jürgen Beck, Karl Schlarbaum, Georg Hellwig und Kurt Simon, die zweite Mannschaft mit Georg Beck, Heinz Kohl, Andreas Hilmes, Walter Heckmann und Klaus Holl. Beim Spiel gegen den SV Vierbach zählte zu den Gegnern ein 14-jähriger Akteur namens Willi Ludwig.

Im Jahr 1965 kam es unter der Regie der Sportkameraden Hans Eckhardt (Vierbach) und Jürgen Beck zu ersten Kontakten und Besuchen beim TTC Anzefahr (Kreis Marburg – Biedenkopf).

Begünstigt durch die idealen Räumlichkeiten in der Turnhalle blieben auch die Erfolge und damit der Lohn für den intensiven Trainingsfleiß nicht aus. Nach dem Start in der untersten Kreisklasse wurde man 1965 Meister der Kreisklasse A, Kreispokalsieger und stand als Aufsteiger in die Bezirksklasse fest. 1967 belegte man dort ungeschlagen den ersten Platz und war somit Aufsteiger in die Gruppenliga. Die Spieler Karl Schlarbaum, Kurt Schiedrum, Rudolf Prehm, Klaus Knieling, Reiner Beck, Jürgen Beck und Georg Hellwig waren die Leistungsträger der damaligen Zeit.

Nach den vorangegangenen Erfolgen wurde der Aufwärtstrend am 25. Juli 1970 mit dem Aufstiegsspiel zur Landesliga (leider mit zweifachem Ersatz) gegen Bad Hersfeld, dass mit 8:8 Punkten unentschieden endete und denkbar knapp im Satzverhältnis von 18:19 (!) Sätzen verloren ging, gestoppt.

Das Ziel „Aufstieg in die Landesliga“ war jedoch vorprogrammiert und es sollte nur noch eine Frage der Zeit sein. 1973 war es dann soweit und die Spieler Reiner Beck, Jürgen Beck, Harald Krones, Bernd Engel, Kurt Schiedrum und Werner Heinemann schafften den Aufstieg in die Landesliga.

Einen weiteren Aufschwung erlebte die Tischtennisabteilung mit dem Umzug in die neue Sporthalle der Mittelpunktschule im Jahre 1975.

Durch die hervorragende Jugendarbeit von Hans Pfeffer (der auch schon einige Spieler der vorgenannten Mannschaft geformt hatte), brachte man immer wieder neue Jugendliche an die Tische und die Landesliga konnte mit eigenen Spielern bis zur Beendigung der Spielserie 1980/81 gehalten werden. Bedingt durch Abgänge einiger Spieler aus beruflichen und privaten Gründen zog man die Mannschaft im Jahre 1981 über die Gruppenliga bis in die Bezirksliga zurück. Ein neuer Anfang musste gemacht werden.

Nach zweijähriger Überbrückungszeit ging man dann mit einem hochmotivierten und ehrgeizigen Team in die Spielserie 1983/84 und belegte auf Anhieb ungeschlagen den ersten Tabellenplatz in der Bezirksliga und stand damit als Aufsteiger in die Gruppenliga fest. Die Spieler Werner Beck, Harald Krones, Wolfgang Höfs, Jürgen Beck, Karl Simon und Matthias Krones hatten die Talfahrt beendet und man wollte wieder an „alte” SVR-Zeiten” anknüpfen.

Für die Spielserie 1984/85 verstärkte sich die Mannschaft mit dem Spieler Bernd Brethauer (Hessenliga / Bad Hersfeld) und belegte hinter der Mannschaft des GSV Eintracht Baunatal nur den undankbaren zweiten Tabellenplatz. Eine riesige Freude kam jedoch auf, als bekannt wurde, dass durch den Rückstufungsantrag der Mannschaft aus Melsungen der Aufstieg in die Landesliga doch noch geschafft wurde. Der Gleichstand mit 1973 war wieder erreicht.

In der Saison 1986/87 wurde die Landesliga dann in 1.Verbandsliga umbenannt und unsere erste Mannschaft spielte daraufhin ununterbrochen bis zur Saison 1999/2000 in dieser Klasse. Der Kern des Teams blieb im Laufe der Jahre unverändert, aus den eigenen Reihen stießen zwischenzeitlich die Spieler Dieter Schöneberg sowie Carsten Beck und Jan-Philipp Beck hinzu. In besagter Saison 1999/2000 schloss sich mit Mario Hoßbach vom TuS Weißenborn ein starker und vor allen Dingen noch junger Spieler der Mannschaft an. Doch auch mit ihm konnte der bittere Abstieg in die Bezirksoberliga nicht verhindert werden. Doch getreu dem Motto „wir kommen wieder“ wurde die Mannschaft ihrer Rolle eines Mitfavoriten gerecht und sicherte sich im Frühjahr 2001 den Titel der Bezirksoberliga in der Besetzung Carsten Beck, Jan-Philipp Beck, Werner Beck, Mario Hoßbach, Harald und Matthias Krones. Der Wiederaufstieg war perfekt.

Zeitweise hatte man bis zu fünf Herrenmannschaften gemeldet, zwei Damenmannschaften waren im Rennen und auch die Jugend konnte beachtliche Erfolge vorweisen (siehe weiter unten).

Nicht nur die erste Mannschaft der Herren, nein auch alle anderen Teams konnten etliche Meisterschaften für den SV Reichensachsen erringen.

Die unzähligen Titel der einzelnen Akteure bei Kreiseinzelmeisterschaften und -ranglistenspielen hier notieren zu wollen würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen.

In der Spielserie 2001/2002 spielte die I. Mannschaft in der 1.Verbandsliga, die II. Mannschaft in der Bezirksliga, die Dritte in der Bezirksklasse und die Vierte in der Kreisliga. Mit drei Teams gleichzeitig auf Bezirksebene aktiv – das war vorher noch nicht da gewesen.

Die dritte Mannschaft wurde von 1999 bis 2001 dreimal hintereinander Meister in der Kreisoberliga. Beteiligt daran waren die Akteure Jürgen Beck, Lutz Hilmes, Willi Ludwig, Reiner Mayer, Stephan Schubert, Dr. Reinhard Weber, Günter Bartholmai und Thomas Freitag.  

Die zweite Mannschaft musste im Jahr 2005 in den sauren Apfel des Abstiegs aus der Bezirksliga in die Bezirksklasse beißen, schaffte aber in der Besetzung Lutz Hilmes, Heiko Kniese, Stephan Schubert, Willi Ludwig, Günter Bartholmai und Dieter Schöneberg im Jahr darauf den sofortigen Wiederaufstieg.

Die Jugendlichen haben beachtliche Erfolge erzielt. Alle erreichten Titel hier aufzuzählen, die während der Tätigkeit der Jugendwarte Hans Pfeffer, Rainer Küllmer, Werner Beck, Dieter Schöneberg, Stephan Schubert, Reiner Beck und jetzt Thomas Zindel errungen wurden, wäre zu viel. Was Hans Pfeffer innerhalb kurzer Zeit in den Jahren 1970/71 aufbaute, ist als einmalig zu bezeichnen. Mit dem zweiten Platz bei den Nordhessischen Meisterschaften und der Einladung von Bernd Engel in die Hessische Schülerauswahlmannschaft im Länderkampf gegen Baden sind nur zwei der größeren Erfolge genannt. Weitere große Erfolge erzielten zu dieser Zeit die Jugendlichen Harald Krones und Karl Simon, etwas später natürlich auch Werner Beck. In der Spielzeit 1970/71 zum Beispiel wurde die erste Jugendmannschaft in der Besetzung Karl Simon, Bernd Engel, Werner Beck, Harald Krones und Michael Seibert ungeschlagen Bezirksmeister. Die zweite Jugendmannschaft errang ebenfalls in überzeugender Manier den Titel des Kreismeisters mit den Spielern Hans-Martin Ludolph, Helmut Mayer, Wolfgang Stück sowie Dieter und Jürgen Kirschner.

Im Jahre 1980 war es dann erneut Hans Pfeffer, der eine Mädchenmannschaft aufbaute, die nach Ablauf der Spielserie 1982/83 den Aufstieg in die Gruppenliga, der höchsten Spielklasse der Jugend auf Bezirksebene, schaffte. Die Teilnahme an den Bezirks- sowie Hessenranglistenspielen und den Hessischen Jahrgangsmeisterschaften bestätigen den überaus guten Leistungsstand der Mädchen. Besonders hervorzuheben sind hier die Akteurinnen Silke und Simone Pfeffer sowie Meike Reuss.

In der Spielserie 1985/86 spielten die Mädchen dann bereits in der Damen-Kreisklasse A. Unter der Mitwirkung neuer Spielerinnen (u.a. Kerstin Lipphardt / Laudenbach und Gabriele Böschen / Sontra) wurden hier und auch in höheren Spielklassen noch bemerkenswerte Erfolge erzielt.

Den ranghöchsten Gewinn erzielte die Damenmannschaft mit Silke und Simone Pfeffer sowie Kerstin Lipphardt im Jahr 1989 mit dem Titel des Hessischen Pokalsiegers der Bezirksliga. Bedingt durch berufliche und private Veränderungen kam der Damensport dann leider zum Erliegen.

In den neunziger Jahren zeichneten sich dann die Spielerinnen Marianne Göbel, Martina Reintanz und Michaela Schäfer in hervorragender Manier im Trainingsbetrieb für den weiblichen Nachwuchs verantwortlich.

Als großartiger Gewinn für die Abteilung sollte sich im Jahr 1999 der Zugang des in Reichensachsen wohnenden und bis dahin beim TTC Albungen aktiven Thomas Freitag erweisen. Nicht nur als Spieler sondern auch als Nachwuchsbetreuer machte er sich in den folgenden Jahren bis heute verdient. Seine Töchter Nele und Birte läuteten gemeinsam mit Spielerinnen wie Rebecca Repp, Julia Kollmann oder Kristina Legler dann wieder sehr erfolgreiche Zeiten in der weiblichen Jugend ein. Zahlreiche Meisterschaften und Kreispokalsiege waren von nun an zu verzeichnen und seit der Saison 2008/2009 sind Spielerinnen wie Nele und Birte Freitag, Julia Kollmann, Rebecca Repp, Sandra Neusüß und Gisela Eichenberg wieder sehr erfolgreiche Namen im Damentischtennis beim SV Reichensachsen.

Im Jubiläumsjahr 2010 sind für den SVR acht TT-Mannschaften am Start, eine Damen-, vier Herren- sowie drei Nachwuchsteams.

Bei der männlichen Jugend war wieder ein starker Aufwärtstrend mit dem Aufstieg in die Gruppenliga im Jahr 1983 zu verzeichnen. Wechselweise nahmen zwei bis drei Jungenmannschaften am Spielbetrieb teil. Eine Schülermannschaft war im Jahr 1984/85 erstmals am Start. In den Mannschafts- und Einzelwertungen sowie bei Kreismeisterschaften und den Ranglistenspielen erreichten die Spieler gute Platzierungen.

Aus diesen Mannschaften gingen sehr erfolgreiche Seniorenspieler wie Carsten Beck, Edgar Wilhelm, Christian Hilmes und – einige Jahre später – Jan-Philipp Beck hervor.

Nach einigen Jahren der Stagnierung steht man im heutigen Jahr 2010 wieder mit einer großen Zahl von Schüler- und Jugendspielern im Trainingsbetrieb. Hier macht sich mittlerweile die sehr gute Koordination von Jugendwart Thomas Zindel sowie der eigens engagierte Nachwuchstrainer Uwe Bauer bezahlt. Akteure wie zum Beispiel Constantin Beyer, Simon Zindel oder bei den Mädchen Laura Schöneberg , Clara Zindel und Birte Freitag werden mit Sicherheit in Zukunft von sich hören lassen.

In den wöchentlichen Trainingsstunden sind zahlreiche Kinder und Jugendliche zu betreuen. Hierbei auch noch ein oder sogar mehrere Talente mit überdurchschnittlicher Spielstärke hervorzubringen ist nicht immer einfach. Betreuer, Helfer oder auch Fahrer für Auswärtsspiele bzw. Interessenten, die einen Trainer- oder Übungsleiterlehrgang machen möchten oder ganz einfach nur unsere Jugendarbeit unterstützen möchten, sind uns immer herzlich willkommen.

Als besonderes Ereignis in der Vereinsgeschichte dürfen auch die durchgeführten Hessischen TT-Einzel-Meisterschaften am 01./02. November 1975 in der damals neu erstellten Sporthalle der Mittelpunktschule Wehretal nicht fehlen. Diese Veranstaltung mit Beteiligung aller hessischen Spitzenspieler(innen) und mit Anwesenheit der Fernsehens war ein einmaliges Erlebnis, welches wir jederzeit organisatorisch im Griff hatten.

Im Jahr 2009 wurden dann Großveranstaltungen wie die Bezirks- und Hessenmannschafts-Meisterschaften der Senioren nach Reichensachsen vergeben und in hervorragender Manier durchgeführt.

Dagegen sind die zahlreichen in der Vereinsgeschichte durchgeführten Kreiseinzelmeisterschaften und sonstigen Veranstaltungen geradezu ein Klacks.

Im Bereich der zuvor erwähnten Seniorenmannschaftsmeisterschaften erzielten in den Gruppierungen 40 und 50 Spieler wie Werner Beck, Harald und Matthias Krones, Hartmut Prenzel, Reiner Beck, Dieter Schöneberg ganz beachtliche Erfolge mit mehreren Kreis- und Bezirkstiteln. Bei den Herren 60 zeichnen Akteure wie Günter Bartholmai, Lutz Hilmes und Willi Ludwig verantwortlich für große Erfolge, wobei im Jahr 2009 bei den Hessenmeisterschaften auch Spieler wie Günter Eichenberg und der mittlerweile 82-jährige Henner Volk (!!!) zum Einsatz kamen.

Statistik:

Die Abteilungsleiter der TT-Abteilung (offizielles Gründungsjahr 1960):

1960 – 1980 Jürgen Beck

1980 – 1982 Hans Pfeffer

1982 – 1984 Gottfried Kohlus

1984 – 1996 Dieter Kirschner

1996 – 2000 Jürgen Roth

seit 2000 Reiner Mayer.

Mitgliederzahl im Jahre 2010 : Die Tischtennisabteilung zählt zur Zeit 102 Mitglieder, von denen etwa zwei Drittel aktiven Sport betreibt. Endlich ist die Zahl 100 überschritten, weiteren Zugängen stehen selbstverständlich alle Türen offen.

Trainingsbetrieb: Die offiziellen Trainingszeiten sind für die Erwachsenen dienstags von 19.30 – 22.00 Uhr und freitags von 20.00 – 22.00 Uhr, für den Nachwuchs dienstags von 18.00 – 19.30 Uhr. Informationen hierüber erteilen Abteilungsleiter Reiner Mayer (Tel. 05651 – 32483) oder Jugendwart Thomas Zindel (Tel. 05651 – 993181).

*Quellenhinweis: Auszüge am Beginn dieser Chronik sind entnommen dem Buch „Als der Sport laufen lernte“ von den Autoren Siegfried Furchert und Herbert Fritsche.