Chronik

  • 1921: Gründung der Table Tennis Association in England
  • 1923: Gründung des Österreichischen Tischtennis-Verbandes (ÖTTV)
  • 1925: Gründung des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) in Berlin
  • 1925: Erste offizielle deutsche Meisterschaften im Herren- und Dameneinzel in Berlin
  • 1926: Gründung der Internationalen Tischtennisföderation ITTF in Berlin
  • 1926: Erste Weltmeisterschaft in London. Für das Endspiel qualifizierten sich Roland Jacobi und Zoltán Mechlovits. Jacobi spielte in langen Bügelfaltenhosen und weißem Hemd – man überredete ihn, wenigstens die Fliege abzulegen – und war nach dem 3 : 0-Sieg der erste Tischtennisweltmeister.
  • 1927: Umbenennung des englischen Tischtennisverbands zur English Table Tennis Association (ETTA)
  • 1930: The American Ping Pong Association gestattete den Mitgliedern nur die Verwendung von Spielmaterial der Parker Brothers. Deshalb entstanden in den USA 1933 zwei weitere Verbände: U.S. Amateur Table Tennis Association und The National Table Tennis Association. 1935 vereinigten sich die drei Verbände zunächst zur U.S. Table Tennis Association, die sich 1994 in USA Table Tennis umbenannte.
  • 1930: Victor Barna wurde zum ersten Mal Weltmeister im Einzel. Im Laufe seiner internationalen Karriere, die erst 1954 endete, erreichte er 22 Titel und 41 Medaillen bei Weltmeisterschaften. Barna prägte die klassische Ära der „Brettchen-Spieler“ (klassisches Noppengummi ohne Schwammunterlage) wie kein zweiter. Der nach ihm benannte Noppengummi-Belag/Schläger wurde zum Synonym für dieses Material – vergleichbar mit den „Tempo-Taschentüchern“. Bis in die 1950er Jahre hinein war das Noppengummi das wichtigste Material.
  • 1933: Der Kieler TTK Grün-Weiß wurde erster deutscher Mannschaftsmeister der Herren.
  • 1937: Bei den Weltmeisterschaften 1936 in Wien dauerte der erste Ballwechsel zwischen dem Polen Aloizy Ehrlich und dem Rumänen Farkas Paneth zwei Stunden und 10 Minuten (Schilderung im Artikel Aloizy Ehrlich). Dieses und andere ähnliche Spiele führten kurz vor der WM 1937 zur Einführung des Zeitspiels („Wechselmethode“) nach 20 Minuten (seit 2001 nur noch 10 Minuten, als die Sätze von 21 auf 11 Punkte verkürzt wurden). Um das offensive Spiel zu erleichtern, wurde des Weiteren die Netzhöhe von 17,25 cm auf das noch gültige Maß von 15,25 cm gesenkt.
  • 1949: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde am 29./30. Juli der DTTB in Bad Homburg wiedergegründet.
  • 1950: Der Deutsche Tischtennis-Bund DTTB und der Tischtennisverband der DDR stellten jeweils den Antrag, in den internationalen Tischtennisverband International Table Tennis Federation (ITTF) aufgenommen zu werden. Dies lehnte die ITTF ab und forderte ein gemeinsames Auftreten der beiden Verbände. Daraufhin gründete man am 8. Juni den Arbeitsausschuss Deutscher Tischtennissport. Dieser beantragte 1951 erfolgreich die Aufnahme „Gesamtdeutschlands“ in die ITTF. Bei der Weltmeisterschaft in Wien im März 1951 nahmen dann erstmals nach dem Krieg Deutsche teil. In den folgenden Jahren wurden jeweils gesamtdeutsche Meisterschaften ausgetragen: 1951 am Berliner Funkturm, 1952 in Ost-Berlin (Deutsche Sporthalle), 1953 in Herford. 1957 trat nochmals eine gesamtdeutsche Mannschaft bei der WM in Stockholm an; Heinz Schneider (Thüringen) wurde Dritter im Einzel.
  • 1951: Am 11. März wurde der DTTB wieder in den Weltverband ITTF aufgenommen.
  • 1951: Bei den Weltmeisterschaften in Wien nutzte der Österreicher Waldemar Fritsch als erster Spieler einen schwarzen Belag aus flexiblem Schwamm, der das Ende der Noppengummi-Ära einleitete. Neben Ferenc Sido aus Ungarn, einem der besten Spieler dieser Zeit, schlug er noch weitere hochkarätige Gegner mit Hilfe dieses neuen Materials. Der Schwammbelag erzeugte mehr Tempo und Spin und wurde bis in die 1960er Jahre hinein spielbestimmend.
  • 1952: Der Japaner Hiroji Satō wurde der erste asiatische Weltmeister im Tischtennis und leitete eine Verschiebung der Machtverhältnisse im Tischtennissport ein, die andauert. Von den 38 Einzelweltmeistern seit 1952 stammen 30 aus Asien (9 aus Japan und 21 aus China). Satō war auch der erste Spieler, der mit den neuen Schwammbelägen erfolgreich war. Die Nutzung neuer Materialien und auch neuer Spieltechniken sowie die deutlich professionellere Ausrichtung des Tischtennissports waren und sind die Hauptursache für den enormen Erfolg der Asiaten (und vor allem der Chinesen), welche die Europäer als Trendsetter dieser Sportart ablösten.1957: Gründung der European Table Tennis Union (ETTU) mit Sitz in Wasserbillig in Luxemburg.
  • 1957: Gründung der European Table Tennis Union (ETTU) mit Sitz in Wasserbillig in Luxemburg.
  • 1958: Am 2. August 1958 wurden der DTTB und der Tischtennisverband der DDR separat „provisorische Mitglieder“ der ITTF. Als der DTTB 1960 beauftragt wurde, die Europameisterschaften im Jahre 1962 auszurichten, legte dieser als Austragungsort West-Berlin fest. Dagegen protestierte die DDR, alle osteuropäischen Länder kündigten einen Boykott der Veranstaltung an. Tatsächlich kam es 1962 zum Boykott mit der Begründung, West-Berlin gehöre nicht zur Bundesrepublik. Lediglich Jugoslawien beteiligte sich nicht an dem Boykott. Im November 1964 kam es bei der Europameisterschaft in Malmö (Schweden) zum nächsten Eklat, weil bei der Auftaktveranstaltung die DTTB-Auswahl das Schild „Väst-Tyskland“ und die ostdeutsche Mannschaft das Schild „DDR“ trug. 1965 versuchte man, seitens der Bundesrepublik die Beziehungen wieder zu verbessern: Der DSB bezuschusste den Ost-West-Sportverkehr. Der Tischtennissport verlor in der DDR trotzdem an Bedeutung, insbesondere nach dem Leistungssportbeschluss im April 1969, wonach Tischtennis nicht mehr zu den förderungswürdigen Sportarten zählte. 1972 nahm die DDR noch an der Europameisterschaft teil, danach blieb sie aber allen Europa- und Weltmeisterschaften fern. Die Teilnahme an Wettbewerben, an denen nicht-sozialistische Länder vertreten waren, war verboten.
  • 1958: Erste Europameisterschaft.
  • 1959: Bei den Weltmeisterschaften in Dortmund wurde Rong Guotuan erster chinesischer Champion im Einzel. Die Chinesen nutzten eine Kombination der klassischen Noppengummis mit den neuartigen Schwammbelägen. Das Noppengummi wurde auf den Schwamm geklebt und erlaubte deutlich temporeichere Schläge. Dieses Material wurde dann als „Noppen-Außen“-Belag bekannt. Japanische Spieler entwickelten den modernen Topspin. Dies wurde möglich durch die japanische Weiterentwicklung des Materials zu den sogenannten Sandwich-Belägen, der am meisten genutzten Materialart im Tischtennis. Auf einen weicheren Unterschwamm wurde ein glattes, griffiges Obergummi aufgeklebt, dessen Noppenseite nun nach unten (innen) zeigt. Dies war eine Adaption der Noppen-Außen-Beläge mit Unterschwamm, mit denen seit 1959 die Chinesen sehr erfolgreich waren.
  • 1964: Der ehemalige Weltklassespieler Aloizy Ehrlich stellte während der Europameisterschaft in Malmö den ersten von ihm entwickelten Tischtennis-Roboter vor.
  • 1966/67: Einführung der Tischtennis-Bundesliga für Herren.
  • 1969: Bei der Tischtennisweltmeisterschaft 1969 in München erreichte Eberhard Schöler das Einzelfinale – die höchste Platzierung eines deutschen Spielers bei Weltmeisterschaften. Trotz einer 2:0-Satzführung scheiterte er hier an dem Japaner Shigeo Itoh mit 2:3, der den letzten Satz deutlich mit 21:10 gewinnen konnte. Wohl auch deshalb wurden nach dem Spiel Doping-Vorwürfe gegen Itoh laut, die aber wohl nur aus der Enttäuschung des Publikums und der Kommentatoren entstanden sind. Schöler selbst hat sich mehrfach entschieden gegen diese Vermutungen ausgesprochen und keinen Zweifel an der Fairness seines Gegners gelassen. Für 34 Jahre blieb Schöler auch der letzte Abwehrspieler, der ein Weltmeisterschaftsfinale erreichte. Erst 2003 gelang dies dem Südkoreaner Joo Se-hyuk erneut. Wie Schöler scheiterte er jedoch – der Österreicher Werner Schlager wurde der vorerst letzte nicht-chinesische Weltmeister im Herren-Einzel.
  • 1972/73: Einführung der Tischtennis-Bundesliga für Damen.
  • 1979: Die Ungarn Tibor KlampárIstván Jónyer und Gábor Gergely gewannen den Teamwettbewerb bei den Weltmeisterschaften in Pjöngjang mit einem sensationellen 5:1-Erfolg gegen die hochfavorisierten Chinesen. Mitentscheidend für den Erfolg war der von Klampár eher zufällig gefundene Effekt des Frischklebens, durch den das Material deutlich schneller wurde und auch deutlich mehr Spin erzeugt werden konnte. Die Chinesen nutzten diese Technik aber schon sehr bald selbst und negierten diesen Vorteil somit schnell – bereits 1981 bei der nächsten WM holten sie sich (im Finale erneut gegen Ungarn) den Titel zurück.
  • 1980: Der Brite John Hilton gewann bei den Europameisterschaften in Bern völlig überraschend den Titel im Einzel. Er war der erste Spieler, der die von Toni Hold entwickelten „Anti-Topspin-Beläge“ bei einem internationalen Turnier sehr erfolgreich zu nutzen wusste. Diese Beläge sehen optisch aus wie normale Noppen-innen-Beläge, sind aber deutlich langsamer und komplett stumpf/ungriffig (nehmen also keine Rotation an). Da zu dieser Zeit noch keine unterschiedlichen Belagfarben vorgeschrieben waren, entwickelten Spieler wie Hilton eine Technik, bei welcher der Schläger im Ballwechsel häufig gedreht wurde, um den Gegner im Unklaren darüber zu lassen, mit welchem Belag der Ball entgegengenommen wurde. Durch die komplett unterschiedlichen Spieleigenschaften der „Anti-Top“-Beläge im Vergleich zu den griffigen und schnellen normalen „Noppen-innen“-Belägen war es für den Gegner sehr schwierig, sich auf dieses Spiel einzustellen. Selbst erfahrene Spitzenspieler produzierten zunächst gegen diese Spielweise viele einfache Fehler, hatten sich aber schon bald gut darauf eingestellt – auch weil die Sportverbände hier schon bald regulierend eingriffen. Im Amateurbereich wird diese Technik aber erfolgreich eingesetzt.
  • 1983: Die seit 1961 bestehende Regel, dass Beläge die gleiche Farbe haben müssen, wurde umgekehrt und schreibt nun unterschiedliche Farben vor. Grund für diese Änderung war, dass es durch vielfältige Materialentwicklungen seit den 1960er Jahren inzwischen sehr unterschiedliche Materialarten mit sehr unterschiedlichen Spieleigenschaften gab. Durch häufiges Schlägerdrehen verschafften sich Spieler schon beim Aufschlag klare Vorteile, was selbst auf Profi-Niveau zu scheinbar einfachen Fehlern führte, worunter die Attraktivität des Sports litt. Da die Beläge zunächst unterschiedlich klangen, stampften viele Spieler beim Aufschlag auf, um das Geräusch zu übertönen. Nachdem das Aufstampfen verboten worden war, entwickelten die Sportartikelhersteller jedoch Varianten, deren Klang identisch war, was dann zu dieser Regelung führte.
  • 1985: Die 1983 eingeführte Regelung der Belagfarben wurde erneut modifiziert, da sie den Belagherstellern durch die Definition „unterschiedliche Farben“ zu viel Interpretationsspielraum ließ. Die Folge waren Farbkombinationen wie hellrot/dunkelrot, wodurch der Materialvorteil bei Belägen mit extrem unterschiedlichen Spieleigenschaften bestehen blieb. Daher kam man zu der lange Zeit gültigen Regel, welche rot und schwarz als einzige gültige Belagfarben vorschreibt und den Vorteil der „Anti-Topspin-Beläge“ auf Profi-Niveau weitestgehend negierte.
  • 1988 feierte Tischtennis bei den Olympischen Sommerspielen in Seoul seine Premiere als olympische Sportart.
  • 2000: Die Vollversammlung der ITTF beschloss, den Tischtennisball von 38 mm Durchmesser auf 40 mm Durchmesser zu vergrößern. Durch die Vergrößerung des Balles wurde die maximale Rotation verringert, womit man längere Ballwechsel und eine höhere Attraktivität des Sports erreichen wollte.
  • 2001: Die Vollversammlung der ITTF beschloss bei der WM in Osaka mit 104:7 Stimmen eine revolutionäre Änderung der Zählweise, um das Spiel spannender zu machen und damit eine größere Medienpräsenz der Sportart Tischtennis zu erreichen. Wurden Sätze bisher jeweils bis zum Punktestand von 21:x gespielt, endet ein Satz seit dem 1. September 2001 (Beginn der Saison 2001/2002) beim Spielstand von 11:x. Statt bisher fünf, hat jeder Spieler nur noch jeweils zwei Aufschläge hintereinander. Ein Spiel geht im regulären Punktspielbetrieb über drei Gewinnsätze („Best-of-Five“) oder vier Gewinnsätze („Best-of-Seven“) bei großen Turnieren wie der WM oder der EM.
  • 2002: Am 1. Juli 2002 trat nach einer Entscheidung des ITTF eine neue Aufschlagregel in Kraft. Kerninhalt: Das Verdecken des Balls mit Körper, Arm, Schulter oder Kleidung ist verboten.
  • 2002: Timo Boll gewann als zweiter deutscher Spieler nach Jörg Roßkopf 1998 den World Cup, den nach Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften wichtigsten Wettbewerb im Tischtennis. Dabei schlug er u. a. den damals amtierenden Weltmeister Wang Liqin und im Finale schließlich auch Weltmeister und Olympiasieger Kong Linghui. Auch aufgrund dieses Erfolgs übernahm er Anfang 2003 als erster deutscher Spieler – wenn auch nur für kurze Zeit – die Spitze der Weltrangliste. Boll ist (mit kurzen Unterbrechungen) in den Top 10 der Weltrangliste zu finden.
  • 2008: Am 1. September 2008 verbot die ITTF endgültig das Frischkleben, indem keine Kleber mehr Verwendung finden dürfen, welche Lösungsmittel enthalten. Zur Durchsetzung des Verbots wurden entsprechende Testgeräte entwickelt, die den Lösungsmittelgehalt messen, aber nicht unumstritten sind. Noch im selben Jahr entwickelten Firmen wie Butterfly sogenannte Tensorbeläge, welche ähnliche Eigenschaften wie frischgeklebte Beläge haben. Auf Profi-Niveau werden solche Beläge fast ausschließlich verwendet. Auch im Amateurbereich spielen sie eine wesentliche Rolle.
  • 2014: Die ITTF beschloss im Juli, zunächst auf internationalen Turnieren nur noch Plastikbälle zuzulassen. Das Hauptargument hierfür seitens des Weltverbands war die Sicherheit, da die bis dahin verwendeten Zelluloidbälle leicht entflammbar waren. Auch erhoffte man sich eine weitere Steigerung der Attraktivität des Sports durch bessere/längere Ballwechsel, allerdings sind laut manchen Beobachtern die Ballwechsel im Profisport nach der Umstellung sogar kürzer geworden. Seit 2017 gilt die neue Regelung auch im Bereich des deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) zunächst bis zur Oberliga und seit 2020 verpflichtend für alle Spielklassen.
  • 2021: Seit Oktober sind für Schläger vier zusätzliche Belagfarben zugelassen, wobei eine Seite nach wie vor schwarz sein muss.